Baustellen in Eritrea
Wie in unseren letzten Newslettern bereits thematisiert, gibt es 2 große Baustellen auf dem Streckennetz der Eritrean Railways: einmal vor Ghinda auf etwa der Hälfte der Strecke, und dann vor Massawa am Ende der Bahnlinie kurz vor dem Roten Meer. Während es leichte Fortschritte in Massawa gibt, kommen die Arbeiten zwischen Embatkalla und Ghinda nicht voran. Hier sind größere Erdbewegungen notwendig, einige Hänge müssen teilweise komplett neu befestigt werden, um sie gegen neue Erdrutsche zu stabilisieren. An zwei Stellen müssen sehr solide Stützmauern auf beiden Seiten der Bahnlinie gebaut werden: zum Hang hin und auf der anderen Seite Richtung Tal.
Nun gibt es bei diesem Projekt gleich 3 Probleme: die Regierung muß Geld bereitstellen (was sie nur in sehr geringem Umfang macht), es fehlen die schweren Arbeitsgeräte, um die Arbeiten am Hang und an den Stützmauern ausführen zu können, und auch die Leitung der Eritrean Railways macht nicht genug Druck, um die Arbeiten am Leben zu erhalten.
Für uns sind dies schlechte Nachrichten, denn wir haben eine beachtliche Anzahl potentieller Teilnehmer für unsere Herbstreise, die gerne auch über das veröffentlichte »Arbaroba-Programm« hinaus etwas in Ghinda organisiert sehen möchten. Nach dem Motto »wenn man schon mal da ist« … Wir haben also noch viele »offene Buchungen« von Fotografen, die immer noch auf Ghinda spekulieren und daher bislang noch nicht gebucht haben.
Leider können wir diesen potentiellen Teilnehmern momentan keinerlei positiven Ausblick auf eine mögliche Streckenverlängerung geben, und aufgrund der immer knapper werdenden Zeit springen die ersten Besucher auch schon wieder ab. Auch wenn wir auf unserer Tour Ghinda nicht im Programm haben, benötigen wir doch noch mehr Buchungen – auch wenn es nur bis nach Arbaroba geht.
Wir können aber nicht bis zum St. Nimmerleinstag auf positive Nachrichten von der Baufront in Eritrea warten, und haben uns entschieden, der Eritrean Railways etwas mehr Zeit zu geben, ihre Probleme auszusortieren. Wir verschieben daher unsere Reise in den Herbst 2020. Bis dahin sollten für Massawa und Ghinda Lösungen gefunden worden sein – es sei denn, der Sommermonsun führt zu weiteren Schäden an der Strecke. Allerdings kann es auch passieren, daß sich gar nichts tut und wir nächstes Jahr wieder vor den gleichen Herausforderungen stehen. Das ist halt Eritrea!